Muss immer schmunzeln wenn ich die Holzköpfe sehe. Gelungene Sache.

Bei mir geht's auf und ab wie gehabt. Werde mich wohl daran gewöhnen müssen.

... wie einst das Wetter im April. Immerhin - habs heute bis in die
Uniklinik und zurück geschafft. Das wars dann aber auch schon. Für soziale
Aktivitäten hat's schon nicht mehr gereicht, leider.

Gestern und heute gings wieder etwas besser. Zwar jeweils erst am
Nachmittag, aber immerhin.

Irgend etwas ist noch nicht gut seit ich wieder zu Hause bin. Habe seit
Samstag die meiste Zeit in der Horizontalen verbracht. Die Treppen zur
Wohnung zu erklimmen wird auch immer anstrengender.
Es geht nun plötzlich ziemlich schnell bergab. Ist mir auch aufgefallen als
ich auf das Video mit Mohammed gestossen bin (in den Tiefen meiner
Laptop-Harddisk irgendwo vergraben mit dem vielsgenden namen
mov_305032.mpg).
Das war vor ziemlich genau 12 Monaten. Da war ich noch fit genug fürs
Kitesurfen. Heute würde ich da wohl ziemlich schnell absaufen, ohne Muskeln
und ohne Fettisolierschicht.
Mohammed kochte immer den Aegyptischen Tee für uns, den wir in seiner
kleinen Lounge auf dem Strand genossen. Das waren noch gepflegte Ferien, da
ging es mir richtig gut. Hinter der Kamera ist el Duderino (man hört ihn
lachen). Ohne meinen Kameramann wären die Ferien allerdings nicht halb so
lustig gewesen. Wir hatten eine gute Zeit und waren schön brav (11 ins Bett
und am Morgen früh aus den Federn zum Kiten).

Heute gibt's was zu festen. Sinikka hat Diplomfeier
zum Abschluss ihrer Ausbildung zur Kulturmanagerin.

Und das beste: für ihre Diplomarbeit hat sie eine 5.5
erhalten und damit unbestätigten Gerüchten zufolge
die ganze Klasse hinter sich gelassen. Da bin natürlich
auch ich stolz auf meine Perle.

Hoch die Tassen!

Auf dem Foto sieht man Sinikka beim Arbeiten in einem
Hotel, notabene im sog. Goethe-Zimmer. Wolfis Spirit
hat offensichtlich auch gewirkt.

Morgen kann ich nach Hause. Fit fühle ich mich zwar nicht,
wie man auf dem Foto unschwer erkennen kann.
Das wird sich wohl auch nicht mehr ändern und wahrscheinlich
geht's weiterhin bergab. Wiege netto noch 55 kg wenn man
das Bauchwasser abzieht. Auch alle anderen Begleiterscheinungen
einer Leberzirrhose stellen sich nach und nach ein.

Immerhin ist der Abszess in der Leber unter Kontrolle, fühle mich
wieder etwa so "gut" wie vor dem letzten November, und meine
Stimmung hat sich nach diesem schwarzen Winter wieder etwas
aufgehellt.

Wirklich helfen kann nur noch eine Transplantation.
Leider sind die Spender sehr rar. Aber wenigstens reden die
Aerzte jetzt von Monaten, vorher wollten sie sich gar nicht
auf einen Zeitrahmen festlegen. Allzuviel will das nicht heissen,
aber meine Hoffnung dass innerhalb der nächsten 12 Monate
etwas geht ist wieder etwas gewachsen. Bin ab sofort wieder
als "aktiv" auf der Transplantationsliste geführt, d.h. die
OP kann theoretisch auch morgen sein.

Bis zur allfälligen Transplantation werde ich mich wohl
weiterhin in mein Schneckenhaus verziehen und
auf bessere Zeiten hoffen. Wir werden sehen.

Die Mühlen im USZ mahlen langsam, und mein Körper offenbar auch.
Am Montag war noch die Rede davon dass ich heute Donnerstag nach
hause kann, aber die Entzündungsparameter im Blut sind immer noch
höher als sie sein sollten. Momentan liegt der Ball bei den Infektologen.
Es geht darum die optimale Kombination von Antibiotika herauszutüfteln,
welche ich dann zu Hause schlucken kann.

Zum Glück habe ich mir gestern Nachmittag zur Feier des Champions-
League-Halbfinal noch ein paar Unterbuchsen und T-Shirts besorgt.
Wie man sieht in den richtigen Farben.

Hoffe dass es nicht auch noch zum Penaltyschiessen kommt und ich
trotz allem am Wochenende zu hause bin. Man wird sehen.

Heute war ein ruhiger Tag. Sinikka kam auf einen Sprung vorbei.

Isa hat mich auch beehrt - eine gelungene und freudige Ueberraschung!
Wir hatten uns fast ein Jahr nicht gesehen, für Gesprächsstoff war
also gesorgt.

Leider hab ich's wieder mal versäumt ein Föteli zu machen, deshalb
gibt's eines von meinem WG-Kumpel Willi.
Der Pfleger auf dem Bild ist u.a. auch für die Unterhaltung zuständig. Hat
immer
einen Spruch auf Lager, das hilft.

Bevor ich's vergesse: vielen Dank an Mauerblümchen, amüsiere mich jedes mal
köstlich ob Deinen Kommentaren.

Gestern war Dr. P. wieder mal zu Besuch und hat mir
todesmutig den neuesten Stunt auf seinem Feuerstuhl
vorgeführt.

Nächtlicher Ausblick aus dem Zimmer. Schön, aber so langsam habe ich's
gesehen.

Proletarier aller Länder
vereinigt euch!

Schon der 19. Tag im USZ. Tendenziell geht's zwar aufwärts, aber langsamer
als die Docs prophezeit haben. 2 Schritte vorwärts, einer zurück. Gestern
hatte ich wieder mal Fieber und was dann noch alles dazu kommt. Dann fühle
ich mich elend. Wenigstens helfen die Medis meistens über's Gröbste hinweg.

Heute war wieder etwas besser. Habe jetzt auch rausgefunden wie ich den Blog
einfacher füttern kann. Vor lauter Freude habe ich gleich eine ganze
"Schwetti" Einträge gebastelt, wie ihr vielleicht bemerkt habt.

Manchmal werden die Nächte lang.
But when I feel lost I can still watch "Lost".
Dem Hess sei Dank.

Die Station hat neue Infusions-Geräte bekommen. Die zählen die Tröpfchen und
überwachen die Schläuche, wie man sieht. Der Typ der die Meldungen schreibt
hatte da wohl einen besonders guten Tag.

Sinikka kam am Samstag vorbei und musste sich erstmal von ihrem Friday Night
Fever erholen. Aber sie ist auch schlafend ein schöner Anblick.

Meine Mutter (rechts) und meine Tante zu Besuch in der Cafeteria. Da hat's
ausnahmsweise mal geregnet.
Ziemlich angeregte Diskussionen - die Familiengeschichte bietet immer wieder Gesprächsstoff.